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Vegane Alternativen für Schokoholics


Rein pflanzlich und tierisch lecker

von Martha Martens
20. Januar 2020 um 14:40
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Vegane Ernährung ist im Trend, ob aus gesundheitlichen, moralischen oder umweltbewussten Gründen. Immer mehr Produkte kommen auf den Markt, die rein pflanzliche Alternativen zu beliebten Lebensmitteln mit tierischen Inhaltsstoffen bieten. Deswegen wundert es sicher keinen, dass auch Schokolade „veganisiert“ wird. Sie ist stabil die liebste Süßigkeit hierzulande. Allerdings vor allem in der Variante Vollmilch, was – da merkt man es schon am Namen – eine Herausforderung für die trendbewussten Hersteller ist.
Zartbitter Schokoladen sind in vielen Fällen von sich aus vegan, sie kommen ohne Milch oder andere tierische Zutaten aus. Aber das cremig-süße Schokovergnügen mit dem zarten Schmelz einer Vollmilchschokolade ist schwer zu reproduzieren.

Ich habe für euch drei Schoko-Sorten getestet, die sich aufmachen, auch den eingefleischtesten Schokoholic von einem Ausflug in die rein pflanzlichen Gefilde zu überzeugen.

Chocjes von Katjes

Die beliebten Fruchtgummis von Katjes kennt jeder. Und seit einigen Jahren weist der Hersteller auch explizit auf die vegetarische Formel der süßen Nascherei hin, deren Rezeptur jeher ohne tierische Gelatine auskommt. Nun wagt sich Katjes auch an die Schokoladen-Produktion. Der Clou diesmal: Sie ist vegan. Der dazugehörige Werbeclip machte Furore, da er ein düsteres Bild der gängigen Schokoladenproduktion zeichnet. In einem dystopischen Setting erkennt man in dem kurzen Zeichentrickfilm, wie Kühe für die Milchherstellung ausgebeutet werden. Die Alternative für wachgerüttelte Tierliebhaber präsentiert sich postwendend: Chocjes, die Schoko mit veganem Haferdrink - „Cool ohne Kuh“.
Chocjes gibt es in zwei Sorten, Original und Haselnuss. Die schlanken Tafeln mit einem Gewicht von 50g sind nicht in jedem Supermarktregal zu finden. Als ich sie dann gesichtet habe, musste ich direkt zuschlagen. Das Fazit: An der puren Variante vermisse ich den Schmelz, auf der Zunge zergeht die Schoki eher pulvrig und der Hafergeschmack ist recht dominant. Haselnuss schafft es dann schon sehr viel näher an das Geschmackserlebnis einer vollmilchigen Nuss-Schokolade heran. Die sehr dünnen Tafeln tragen vielleicht auch dazu bei, dass meine Schokolust nicht hundertprozentig befriedigt wurde. Aber das ist möglicherweise – wie in vielen Fällen – einfach Geschmackssache.

Rittersport Sesam

Die neue vegane Sorte „Sesam“ der Schokoladenmarke im quadratischen Format kommt sehr stylisch daher. Das matte Design der Folie mit dem V-Ausschnitt, welches Schokostücke auf einem grünen Hintergrund zeigt, ist dezent und trotzdem eindeutig: Hier handelt es sich um eine vegane Schokolade. Da es keine explizite „Milchschokolade“ ist, wirkt die Schoki recht dunkel. Der Geschmack ist trotzdem sehr viel milder als bei einer Zartbitterschokolade und wird durch die beigefügten Sesamsamen angenehm komplimentiert. Sie schmeckt nach Cerealien, nicht zu süß, aber auf keinen Fall bitter. Insgesamt ist das Erlebnis sehr nah dran an einer gängigen, nicht-veganen Schoki. Der Schmelz unterscheidet sich trotzdem, aber die Dicke der Tafel läßt ein vollmundiges Snack-Erlebnis entstehen. Mir gefällt der Sesam-Anteil sehr gut, für andere ist es vielleicht nicht die erste Wahl bei dem Griff ins Schoko-Regal.

Raccoon Bio Protein Choc

Diese Schokolade stammt von einem Düsseldorf Start-Up, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat, direkt mehrere Trends in einer einzigen Tafel zu vereinen: Sie ist nicht nur vegan, sondern auch noch proteinreich, mit fair gehandeltem Kakao und Zutaten aus biologischem Anbau hergestellt und umweltfreundlich verpackt.
Das niedliche Design mit dem sportiv anmutenden Waschbär erregte direkt meine Aufmerksamkeit, als ich es im Supermarktregal gesehen habe. Sie ist recht teuer für eine Schokolade, aber die trendy Benefits haben mich trotzdem zum Kauf bewogen.
Die Sorte, die ich probiert habe, war Erdnuss Meersalz. Und ich muss sagen, dass sie ein echter Gaumenschmaus ist. Schokolade mit Meersalz ist allerdings schon länger ein Favorit von mir, da das Gewürz die Süße der Schokolade herrlich komplex macht. Für nicht so experimentierfreudige Schokoholics gibt es aber jede Menge weitere Sorten, die man ausprobieren kann.
Der Schoko-Schmelz ist ziemlich gut, möglicherweise durch das beigefügte Soja-Protein, welches auch für den hohen Proteingehalt verantwortlich ist. Vielleicht ist es auch das Erdnuss-Mus, das in diese bestimmte Sorte gemischt wird. Wie dem auch sei, die Schoki hat mich überzeugt.
Der Preis und die Verfügbarkeit (nur in ausgewählten Supermärkten zu haben, ansonsten muss man über den Webshop der Marke bestellen) machen die Schokolade eher zu einem besonderen als alltäglichen Vergnügen. Aber ein Vergnügen ist sie allemal.

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