Es ist eine Grundsatzfrage, die immer wieder aufzutauchen scheint: Wie wichtig ist Frühstücken wirklich? Die Sprüche, die dann folgen, sind wie Bauernweisheiten verankert. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Doch es gibt nicht wenige Menschen, die nicht frühstücken, entweder weil sie morgens nichts hinunterbekommen oder weil sie sich bewusst gegen das Frühstück entscheiden. Es gibt viele Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen. Doch keine kann uns ein definitives Urteil zu der Frage liefern. Das liegt daran, dass Studien nur dann eine Aussagekraft entwickeln, wenn sie mit vielen Teilnehmern durchgeführt werden. Die meisten Studien in Ernährungsfragen werden jedoch mit relativ weniger Probanden durchgeführt und sind dadurch nur bedingt relevant. Meta-Studien, bei denen Ergebnisse von vielen Studien miteinander verglichen werden, können uns näher an eine Antwort bringen, aber gerade bei der Frühstücksfrage bleibt die Sachlage weiter schwammig.

Fakt ist, es gibt Menschen, die haben morgens Hunger und andere, die haben eben keinen. Der erste Anhaltspunkt, ob man ein Frühstück zu sich nimmt oder nicht, sollte das eigene Hungergefühl sein. Sich dagegen zu wenden, kann negative Konsequenzen nach sich ziehen. Essen sollte uns leistungsfähig machen. Wenn man sich in der Schule, der Uni oder auf der Arbeit nicht konzentrieren kann, weil der Magen knurrt, ist das eher kontraproduktiv. Und sich etwas hineinzuzwingen, nur um dann mit Übelkeit oder Völlegefühl zu kämpfen, hat auch keinen Vorteil.

Wie gesund ist Frühstücken?

Prinzipiell ist das Frühstück nur so gesund wie die Lebensmittel, aus denen es besteht. Ein Schokomuffin ist zwar lecker, aber außer vielen Kalorien aus Zucker und Fett bietet er nichts, was dem Körper Treibstoff liefert. Wenn man im Gegenteil fastet, kann man sogar oft besser dastehen. Probanden, die an einer Studie zum intermittierenden Fasten teilnahmen, und dabei 16 zusammenhängende Stunden am Tag nichts aßen, nahmen schneller ab und hatten niedrigere Entzündungswerte im Blut. Allerdings macht es bei dem Fasten nichts, ob man nun in der ersten oder zweiten Tageshälfte aufs Essen verzichtet. Wichtig sind alleine die Zeiträume von 16 Stunden ohne Nahrung gefolgt von 8 Stunden, in denen gegessen werden darf.

Isst man mehr, wenn man nicht frühstückt?

Vielfach werden Frühstücksverweigerer damit konfrontiert, dass im Laufe des Tages mehr gegessen wird, wenn man nicht frühstückt. Erst mal spart man Kalorien, wenn das Frühstück ausfällt. Und diese Kalorien kann man dafür bei einer anderen Mahlzeit zu sich nehmen. So lange der individuelle Tagesumsatz nicht überschritten wird, kann man die Kalorien verteilen, wie man lustig ist. Wenn Menschen gar nicht oder nur wenig frühstücken, heißt das aber nicht automatisch, dass sie im Laufe des Tages mehr Hunger haben oder sogar Heißhungerattacken bekommen, wie Wissenschaftler der Cornell Universität beobachten konnten.

Fazit: Was soll ich tun, frühstücken oder nicht?

Ob und was man frühstückt, hängt also zuallererst vom morgendlichen Hungergefühl ab. Außerdem lohnt es sich, darauf zu achten, was man im weiteren Verlauf des Tages zu sich nimmt. Du merkst, dass du regelmäßig zum Schokoriegel greifst, um dich bis zum Mittagessen durchzubringen? Dann täte es dir wahrscheinlich gut, ein leichtes Frühstück zu essen. Etwas Quark mit Früchten und Haferflocken sättigt auch bei einer kleinen Portion. Oder du greifst zu einem flüssigen Frühstück. Mit einem Mixer kannst du Obst aber auch Gemüse mit Proteinpulver und verschiedenen Superfoods zu einem Powerdrink mixen, der dich am Morgen für den ganzen Tag stärkt, ohne deinen Magen zu überlasten.