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Meal-Prepping für Anfänger


…und angehende Profis

von Martha Martens
11. April 2019 um 16:32
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Meal-Prep hat das Zeug zum neuen Food-Trend. Die fast 10 Millionen Beiträgen auf Instagram beweisen es. Wir haben euch die wichtigsten Infos zusammengestellt, damit ihr wisst, wie und warum ihr bei diesem Hype einsteigen könnt und solltet.

1. Was ist es?

Meal-Prep kommt aus dem Englischen und steht für die Vorbereitung von Mahlzeiten. Dabei ist es prinzipiell egal, für welchen Zeitraum ihr plant, schnibbelt und kocht. Ihr könnt euch morgens ein Frühstück für die Uni-Bib oder das Büro preppen oder am Wochenende für die ganze Woche vorkochen. Wichtig fürs das Preppen ist nur, dass die Mahlzeit möglichst ohne viele weitere Zubereitungsschritte verzehrt werden kann.

2. Warum solltest du es tun?

Gehörst du zu den Menschen, die sich gesund ernähren wollen, abnehmen oder das Sporttraining unterstützen wollen, aber an der Logistik und Praktikabilität scheitern? Unser Lifestyle ist gerne flexibel, wir sind immer unterwegs und beschäftigt. Und wenn dann der Hunger da ist, greift man schnell zum belegten Brötchen, da einkaufen und kochen nicht in unseren Zeitplan passen. Und nicht nur das: In vielen Lebenslagen fällt es uns schwer, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Gerade bei psychischen und körperlichen Beschwerden ist es aber umso wichtiger, ausgewogen und vollwertig zu Essen. Nährstoffe sind für alle Aktivitäten des Körpers und des Geistes wichtig.

3. Was brauchst du?

Du willst Meal-Prep ausprobieren? Dann brauchst du auf jeden Fall jede Menge wieder verwendbare Container. Das können Einmachgläser, Tupperware oder Bento-Boxen sein. Natürlich bieten sich auch Gefrierbeutel zum Aufbewahren an, da sie leicht und platzsparend sind. Leider haben diese schnell eine schlechte Ökobilanz. Besser wird es, wenn ihr Zip-Lock-Beutel nehmt, die ihr ausspülen und erneut benutzen könnt. Außerdem brauchst du Messer, Sparschäler und eine Reibe, um deine Lebensmittel zu preppen. Welche Nahrungsmittel du fürs Preppen verwendest? Im Prinzip kann das alles sein, die Leitidee heißt aber immer: Möglichst frisch, naturbelassen und bunt. Achte auf eine ausgewogene Kombi aus frischem Obst und Gemüse, vollwertigen Kohlenhydraten (unterschiedliche Getreidesorten, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte) und Eiweissquellen (pflanzliches Eiweiss aus Samen, Nüsse, Kerne und Soja sowie Fisch und Fleisch).

4. Was kann man preppen?

Du willst morgens schnell aus dem Haus und sparst dir dabei dein Frühstück? Dann mische dir ein Müsli vor. Fülle Haferflocken, gehobelte Mandeln, Leinsamen in ein großes Einmachglas, so dass es nur zur Hälfte gefüllt ist. Getrocknete Gojibeeren, etwas frisches Obst oder tiefgekühlte Beeren geben dem Müsli einen Frischekick. In ein kleineres Glas füllst du Milch, einen Pflanzendrink, Yoghurt oder Quark. Wenn du dann im Büro oder in der Uni angekommem bist, kannst du die flüssige Komponente zu deinem Müsli geben und drauflos löffeln. Ein schneller und vor allem super gesunder Snack für unterwegs gibt es mit Rohkost und Hummus. Möhren, Gurke, Cherrytomaten sind schnell vorbereitet und helfen dir dabei, unterwegs nicht zur Bäckerei zu laufen. Auch gedünstete oder geröstete Gemüse schmeckt kalt fantastisch. Ein paar Brokkoliröschen aus dem Dünstkorb oder Rosenkohl aus dem Offen kann unkompliziert zubereitet und bei Bedarf eingepackt und weggesnackt werden.

5. Bereit für das Upgrade?

Du hast dich mit der Idee angefreundet, dein Essen vorzubereiten? Dann probier doch mal aus, von einem Essen viele Portionen auf Vorrat zu kochen. Dafür brauchst du aber jede Menge Tupperware und eine Tiefkühltruhe. Dir graut es davor, jeden Tag das gleiche zu Essen? Seien wir doch mal ehrlich, dass tun wir in vielen Fällen doch sowieso. Und wenn dein Prepping in Schwung kommt, wirst du über die Wochen viele unterschiedliche Gerichte in der Tiefkühltruhe sammeln, so dass du mehr Auswahl hast.

Ein weiteres Upgrade betrifft die Vielfalt der Lebensmittel. Toppe dein geprepptes Essen, mit verschiedenen Kernen, das ist nicht nur gesund und schmeckt sondern sieht auch toll aus. Wage dich an unbekannte Lebensmittel und probiere dich durch die Vorratskammer: Welche unterschiedlichen Getreide und Hülsenfrüchte gibt es? Was kann man mit Rote Beete alles anstellen? Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

6. Warum solltest du es (möglicherweise) nicht tun?

Es gibt auch negative Seiten des Preppens. Der Trend kommt schließlich nicht von ungefähr: In Zeiten von Produktivitätsstreben und Selbstoptimierung wird kein Lebensbereich verschont und das Arbeiten in die Freizeit integriert. Welchen Preis zahlt man dafür, wenn man quasi-industriell seine Mahlzeiten durchorchestriert? Kritiken zeigen sogar, dass Meal-Prepping elitäre Tendenzen hat, weil sich die vorgefertigten Einzelportionen von der Tradition des Restessens distanzieren, was eher ärmeren Leuten zugerechnet wird. Da individuelle Portionen zubereitet werden, spielt die soziale Komponente des Essens keine Rolle mehr. Und auch das Patriarchat hat seine Finger im Spiel: Männer finden die Idee von Meal-Prepping attraktiv, weil die Logik der Organisation von dem typische Hauswirtschaften abgekoppelt werden kann und somit nicht als weibliche Domäne wahrgenommen wird.

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