Das Duisburger Weinfest im August bedeutet Sommer, Sonne, Sonnenschein? Nicht so ganz! Der Wettergott hat leider andere Pläne, doch schlimm ist das ganz und gar nicht! Denn bei ca. 40 Winzerständen aus 8 verschiedenen Weinanbaugebieten und 18 Snackbuden mutiert das triste Regenwetter schnell zur Randnotiz.

Doch alles der Reihe nach: Es ist Freitagmittag und Colin und ich wollen mit den Öffis von Düsseldorf nach Duisburg, ein kurzer Weg laut Fahrplan, ein riesiges Projekt in der Praxis. Denn die U79 (die Straßenbahn, die Düsseldorf und Duisburg miteinander verbindet), glänzt die gesamte Woche mit Schienenersatzverkehr und die S-Bahn fährt aufgrund von Bauarbeiten nur jede halbe Stunde anstatt alle 20 Minuten – zumindest laut Plan. Denn aufgrund einer Panne fällt auch die S-Bahn kurzfristig aus und wir sind gezwungen aufs Auto umzusteigen, ein semigutes Fortbewegungsmittel, wenn man auf ein Weinfest möchte. Da wir jedoch zu einer festen Zeit verabredet sind, haben wir nicht die Zeit, die nächsten 40 Minuten auf eine S-Bahn zu warten. Alles in allem mal wieder erstklassige Werbung für die Deutsche Bahn!

Nachdem wir gerade noch rechtzeitig auf dem Weinfest angekommen sind, ist unser Ziel klar: Wir eilen zu unserer Verabredung am Stand des Weinguts Weyl. Dort wartet niemand geringeres als die Weinkönigin von 2019/2020, Angelina Kappler, auf uns. Nach einem kurzen Kennenlernen und dem ersten Glas Wein, beginnen wir mit der Aufnahme des Interviews, das ihr euch *hier* anschauen könnt. An dieser Stelle möchte ich nochmal Duisburgkontor.de dafür danken, den Kontakt zwischen Angelina und uns hergestellt zu haben!

Colin und ich sind absolute Novizen, wenn es um Wein geht. Zwar trinken wir sehr gerne Wein, doch Kenner sind wir keinesfalls – umso größer die Vorfreude auf den nächsten Punkt auf unserer To Do Liste: Ein, von Angelina geführtes, Weinseminar. Dort stellt sie uns 3 verschiedene Weine vor, einen Blanc de Noir, einen Sauvignon Blanc und einen Dornfelder Rosé, selbstverständlich allesamt vom Weingut Weyl, dem Weinanbaugebiet, auf dem sie tätig ist. Während der Verkostung erklärt die ehemalige Weinkönigin, wie die jeweiligen Weine hergestellt werden und lässt in den Alltag eines Winzers blicken.

Mhhhh – Wir finden Wein lecker!

Und bei der Verkostung des Sauvignon Blanc passiert es plötzlich: Ein augenöffnendes Erlebnis, das meine Wahrnehmung maßgeblich verändern soll. Zunächst lässt Angelina uns kommentarlos am Weißwein riechen und kosten, er schmeckt zwar gut, jedoch kann ich weder das Aroma noch den Geschmack zuordnen. Doch als unsere Seminarleiterin den Duft und Geschmack des Weins, mit dem einer Mango vergleicht, fühlt es sich für mich an, als hätte ich eine Erleuchtung. Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich solch einen Vergleich bei Wein wirklich nachvollziehen kann. Sie hat absolut Recht, der Wein hat eine deutliche Mango-Note, unbegreiflich, wie mir das vorher nicht auffallen konnte.

Colins und mein Fazit vom Seminar: Wir haben Blut geleckt und wollen definitiv tiefer in die Materie einsteigen und uns zukünftig mehr mit Wein beschäftigen – Ziel des Seminars erreicht!

Auch auf kulinarischer Ebene weiß das Duisburger Weinfest zu überzeugen. 18 Stände locken mit allerlei Leckereien, von Flammkuchen, bis hin zu Käse, Brezeln und Grillgut. Unsere Aufmerksamkeit gewinnt der einzige komplett vegetarische Stand. Dort bestellt sich Colin eine warme Mozzarella-Tasche und ich gönne mir eine köstliche Falafeltasche – genau das Richtige, wenn man eine ordentliche Grundlage braucht, um noch den ein oder anderen Wein zu probieren.

Wein gut, alles gut

So schlendern wir unter plästerndem Regen noch eine Weile über den König-Heinrich-Platz und erfreuen uns an verschiedensten Weinen. Doch der Sauvignon Blanc vom Seminar geht mir einfach nicht aus dem Kopf. Kein Wunder also, dass unser letzter Weg unweigerlich nochmal zu Angelina und dem Stand des Weingut Weyls führt, wo Colin und ich uns ordentlich mit köstlichem Wein eindecken, natürlich begleitet von Angelinas Beratung.

Satt und voll des lieben Weines machen wir uns auf den Weg nach Hause, diesmal ohne Bahnchaos und wir werden das Gefühl nicht los, dass das erst der Einstieg in die Welt des Weins für uns ist.